An der Umzugsspitze

Über viele Jahrzente von Einzelfiguren geprägt

 

 

Sie sind zwei echte Dorforiginale und – wenn man so will – auch zwei echte „Fasentskinder“. Die Rede ist von Wilhelm Billharz (1931 bis 2009) und Karl Josef Billharz (1931 bis 1998), die beide an einem 11.11. das Licht der Welt erblickten. Die Billharz-Brüder sind zugleich auch Zwillinge. Beide hinterließen in der Dörlinbacher Fasnacht ihre Spuren.

Karl Josef Billharz (1931 bis 1998) mit seinem Schwellkopp beim Dörlinbacher Fasentsumzug.

Jeder auf seine ganz eigene Weise. Vor allem Wilhelm Billharz war eng mit der im Jahre 1979 gegründeten Bremsdorfer Narrenzunft verbunden. Doch schon weit vor deren Gründung setzte Wilhelm seine Farbtupfer an den närrisch-tollen Tagen im Ort. Siehe hierzu auch unter dem Blog-Beitrag „Sputnik im Weltall und in Dörlinbach“.

Karl Josef Billharz (1931 bis 1998) prägte über Jahrzehnte hinweg die Dorfumzüge am Fasnachtssonntag mit seiner alten Polizeiuniform. Hier eine Aufnahme aus dem Jahre 1982 in der Schulstraße.
Wilhelm Billharz (1931 bis 2009) mit seinem Sputnik-Kopp an der Fasnacht 1955.

Dessen Zwillingsbruder Karl wird dem Dörlinbacher Narrenvolk sicherlich in ganz anderer Erinnerung bleiben. In einer Rolle, in die er über Jahrzehnte hinweg vor allem immer am „Fasentssundig“ schlüpfte. In der alten Uniform eines Dorfpolizisten führte er den Narrenumzug bis in die 1980er-Jahre hinein an. Ende der 1980er-Jahre schritt Karl Billharz immer noch dem Umzug voran, allerdings hatte sich mittlerweile sein Erscheinungsbild geändert. Die dunkle Uniform aus der Weimarer Republik wurde mit einem gelb leuchtenden Fasnachtshemd mit großen schwarzen Punkten getauscht. Sein Tschako auf dem Kopf (auch „Schackelhaube“ genannt) wurde durch ein Schwellkopp, also einem großen überdimensionalen großen Pappmachékopf ersetzt. Solche Köpfe kannte man bis dahin eigentlich nur vom rheinischen Karneval oder von der Basler Fasent. Genau betrachtet, könnte man aber auch sagen, dass es einen Vorboten dafür schon in den 1950er-Jahren in Dörlinbach gab. Ein Beleg dafür wäre der selbstgebastelte Sputnik-Kopf von Zwillingsbruder Wilhelm zur Fasnacht 1955.

Heutzutage läuft kein Schwellkopp mehr an der Spitze des fasnächtlichen Umzugs und schon gar nicht die „Narrenbolizei“. Auch kein Dorfbott wie vielerorts noch praktiziert wird. Und auch nicht der „Bremmedatscher“ (siehe zu dieser Figur auch den Blog-Beitrag „Der Bremmedatscher“), dem diese Rolle für einige wenige Jahre zugedacht war. In der Regel schreitet der „Narresome“ mit dem örtlichen Musikverein dem Narrentross voran, wenn am Fasnachtssonntag die Fußgruppen und Wagen sich durch das „Bremmedorf“ schlängeln.

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