Country-Fans pilgerten auf den Lieberatsberg
Im September 1994 lockte eine Ankündigung, dass die größte und modernste Ein-Mann-Musikshow der Welt mit einem 75.000 Watt-Sound nach Dörlinbach kommt, zahlreiche eingefleischte Fans dieses Sounds mit Cowboyhut auf den Lieberatsberg. Manche waren sogar von Kopf bis Fuß wie ein richtiger Cowboy eingekleidet.

Es sollte ein Auftritt werden, den man nicht vergisst. Dabei bezog sich das „nicht vergessen“ zunächst auf die Einmaligkeit der 75.000 Watt. Doch es sollten daraus an besagtem Abend wesentlich weniger Watt werden und für die Country-Fans aus nah und fern gab es auf dem Lieberatsberg schon gar nicht jenes einmaliges Musikspektakel. Dennoch herrschte zum Ende der Veranstaltung eine gute und ausgelassene Stimmung.
Was war geschehen? In der Nacht vor dem eigentlichen Musikspektakel im Rahmen des DRK-Bergfestes, gerade einmal 17 Stunden vor seinem Auftritt, ließ „Highway-Cowboy“ Hans-Ulrich Bader das Rote Kreuz per Fax wissen, dass er nicht auf den Lieberatsberg kommen werde. Mit dieser Absage – trotz eines Vertrags – traf der damals achtmalige Weltmeister an der Elektronenorgel und am Akkordeon nicht nur die Rotkreuzler, sondern auch jene Fans der Country- und Truckermusik, die eigens wegen ihm ins Schuttertal gekommen waren.
Doch das kurzfristige Fernbleiben des „Highway Cowboys“ sollte letztlich das Country-Festival des Roten Kreuzes nicht scheitern lassen. In deren Reihen wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und mit viel Glück gelang es dem DRK-Ortsverein Schuttertal die Country- und Trucker-Band „Arizona“ aus Lahr für den Abend zu engagieren. Es war sozusagen eine Rettung in allerletzter Minute. Und das war es in der Tat, trotz anfänglicher Enttäuschung unter den erschienen Gästen. Denn die Enttäuschung war rasch verflossen, die Stimmung wurde immer besser, die Musik von „Arizona“ versöhnte und sorgte für einen doch noch guten Verlauf des Country-Festivals auf dem Lieberatsberg.
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