Eine ungewöhnliche Fundsache

Jede Kommune hat in der Regel ein Fundbüro, wo ehrliche Finder und Finderinnen beispielsweise einen Schlüssel, eine Geldbörse, einen Regenschirm oder eine Jacke abgeben können. In der Gemeinde Schuttertal werden aktuell solche Fundsachen für ein halbes Jahr eingelagert. Danach werden sie laut dem Gemeindeportal entweder an den Finder beziehungsweise die Finderin ausgehändigt oder gegebenenfalls auch vernichtet.

Derlebacher G´schichtle Folge 25

Nicht jeder Bürger oder jede Bürgerin fragt gleich auf dem Fundbüro der Gemeinde, wenn er oder sie etwas verloren hat beziehungsweise es nicht wiederfindet. Deshalb werden neue Fundstücke wöchentlich im Mitteilungsblatt der Gemeinde veröffentlicht. Ein Blick zurück zeigt, dass es aber nicht immer ohne Probleme abgeht, insbesondere wenn es sich bei der Fundsache um ein Tier handelt. Eine solch ungewöhnliche Fundsache schaffte es im Juli 1991 sogar in die lokale Medien.

Derlebacher G´schichtle Folge 25
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Der Finder Franz Zehnle schaute damals schon etwas verdutzt, als ihm im Prinschbach ein ausgewachsenes Pony über den Weg lief. Zehnle verständigte umgehend das Rathaus von dem ungewöhnlichen Fund. Ein Mitarbeiter des Rathauses machte ihm jedoch unmissverständlich klar, dass eine Deponierung seiner Fundsache im Fundbüro der Gemeinde nicht möglich sei. Und so blieb Zehnle erst einmal nichts anderes übrig, als die „Fundsache Pony“ als Gast in seinem Stall auf dem Höllhof einzuquartieren. Die Geschichte blieb natürlich der lokalen Presse nicht verborgen. Ein Redakteur der Badischen Zeitung fragte prompt auf der Gemeinde nach, warum das Pony nicht als „Fundstück“ angenommen werden konnte.

Kein Heu im Fundbüro

Seitens des zuständigen Rathaus-Personals hieß es, dass das Fundbüro nicht ebenerdig liegen würde und das Pony schließlich auch keine Treppen steigen könne. Ein echt humorvoller Mitarbeiter, denn weiter gab er der Presse kund, dass es im Fundbüro auch kein Heu gäbe und zudem auch keine Möglichkeit bestehe, das Tier zu tränken. Dem nicht genug: Der Mitarbeiter bestätigte dem Redakteur, dass man sich aufgrund dieses Vorfalls nun auf dem Rathaus Gedanken über einen neuen Standort für das Fundbüro machen wolle, an dem die Unterbringung und Versorgung zugelaufener Tiere dann möglich sein wird.

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