Dank an die Gottesmutter
Erbaut wurde die heutige Gedächtniskapelle auf dem Kappelberg als Kriegergedächniskapelle von den Brüdern Hermann und Matthias Faißt als Dank an die Muttergottes, dass sie glücklich aus der Kriegsgefangenschaft heimkehren durften. Die beiden Brüder waren an der Ostfront.

Die Erbauung war im Jahre 1955. Im gleichen Jahr konnte die Kapelle auch eingeweiht werden. Sie gleicht in ihrem Inneren einer Schönstattkapelle. Im Ort gab es damals eine Schönstattbewegung. Da sie nicht ganz baugleich ist mit dem Ur-Heiligtum in Vallendar wurde sie nie in die Schönstatt-Heiligtümer aufgenommen. Die Brüder hatten nämlich die Kapelle mit einem überdachten Eingangsportal versehen.
Bis ins Jahr 2011 gab es an Christi Himmelfahrt in Dörlinbach regelmäßig Gedenktreffen der fünften Infanterie- und Jägerdivision. Es wurden Gedenkfeiern an der Kapelle abgehalten. Am symbolischen Soldatengrab hielt die Bundeswehr während den Gedenkfeierlichkeiten Ehrenwache.
Für Aufregung sorgte das Kappelchen vier Jahre später. Inzwischen gehörte die Pfarrei zur Seelsorgeeinheit Kirche an der Schutter. Es wurde moniert, dass neben den 70 Toten aus Dörlinbach an einer Gedenktafel in der Kapelle, auch an drei Wehrmachtsgenerälen gedacht wurde, die nicht aus Dörlinbach stammen. Vorausgegangen war der Besuch eines Wanderers aus Friesenheim, der sich darüber schriftlich beim Ordinariat in Freiburg beschwert hatte. Auf Weisung aus Lahr wurden die Tafeln für die Generäle im besagten Jahr 2015 entfernt. Und nicht nur das: Auch das symbolische Soldatengrab im Außenbereich der Kapelle verschwand.
Im Außenbereich befindet sich somit lediglich noch die im Jahre 1993 aufgestellte Gedenktafel an die Schönstätter Marienschwester und gebürtigen Dörlinbacherin Maria Fiatis Schätzle. Die Kapelle ist ein beliebter Einkehr-Ort – nicht nur unter den Gläubigen. Von der Anhöhe aus kann man nämlich einen herrlichen Blick über den Ort und das Schuttertal genießen. Nur unweit der Kapelle befindet sich am Waldrand eine Mariengrotte, die ebenfalls von den beiden Brüdern errichtet wurde.
Die Postkarte zeigt die Kriegergedächntniskapelle, die 1955 auf dem Kappelberg erbaut und eingeweiht wurde.
Postkarte mit Motiven aus dem Jahre 2018. Links oben ein Blick von der Gedächtniskapelle ins zur Dorfkirche und ins Tal. Rechts oben die Kapelle, ebenso unten rechts mit Blick ins Tal. Das Bild links unten gewährt einen Blick ins Innere der Kapelle.
Bei der Gedächtniskapelle wurde bis 2011 mit einem Treffen an Christi Himmelfahrt den gefallenen Soldaten der 5. Jäger-Division erinnert. Das symbolische Grab (Foto aus dem Jahr 2013), an dem an diesem Tag die Bundeswehr Ehrenwache hielt, wurde 2015 im Zuge der Entfernung von Gedenktafeln für drei Generäle im Innern der Kapelle abgeräumt.
Die Gedächtniskapelle ist von überall im Dorf zu jeder Jahreszeit ein Blickfang. Hier eine Aufnahme aus April 2021. Standort des Fotografen: Oberhalb des Übergangs vom Hof zur Ruhl.
Die Gedächtniskapelle ist von überall im Dorf zu jeder Jahreszeit ein Blickfang. Hier eine Aufnahme aus April 2021. Standort des Fotografen: Oberhalb des Übergangs vom Hof zur Ruhl.
Es gibt tatsächlich ein Dokument, das Dörlinbachs Kapellchen auf dem Kappelberg, das vor allem im Inneren und größtenteils auch außen einer Schönstatt-Kapelle nachempfunden ist, als Schönstatt-Heiligtum ausweist. Die Kapelle wurde 1955 erbaut und eingeweiht. Zur „Feier zum 25-jährigen Jubiläum“ wurde im Jahre 1980 eine 16-seitige Broschüre mit Gebets- und Liedtexten herausgegeben. Auf dem Deckblatt dieser Broschüre ist vom „Heiligtum auf dem Kappelberg“ die Rede. Da die Kapelle jedoch durch das überdachte Eingangsportal baulich vom Ur-Heiligtum in Schönstatt-Vallendar abweicht, wurde die Dörlinbacher Kapelle nie als Heiligtum anerkannt. In den ersten Jahrzehnten hieß sie offiziell Kriegergedächtniskapelle, später wurde dann nur noch von der Gedächtniskapelle gesprochen.
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