Besuche aus Südamerika und Afrika
Kirche aus aller Welt trifft sich immer wieder einmal in der Sankt-Johannes-Gemeinde in Dörlinbach. Priester aus Indien sind seit Jahrzehnten ein vertrautes Bild in der Gemeinde. Seit dem Jahre 1993 wirken indische Patres von der Missions-Kongregation vom Heiligsten Sakrament seelsorgerisch in Dörlinbach sowie in den Nachbarorten Schuttertal, und Schweighausen. Pater Joseph Palakkattukunnel wurde damals zum ersten indischen Pfarradministrator aller drei Pfarreien berufen.

Doch bevor die indischen Patres ins Pfarrhaus im benachbarten Schuttertal einzogen, konnte die Pfarrgemeinde St. Johannes immer wieder einmal Kirchenleute aus aller Welt als Gäste begrüßen. Dies lag unter anderem auch an der Schönstätter Marienschwester Maria Fiatis Schätzle, eine gebürtige Dörlinbacherin, die über viele Jahrzehnte hinweg in der Mission in Südamerika tätig war.
So besuchte beispielsweise Pater Hugo Alvarez aus Argentinien im Februar 1992 die Heimatgemeinde von Schwester Fiatis. Pater Hugo, ein Diözesan-Priester der Schönstattbewegung, war seinerzeit ein enger Vertrauter und Mitarbeiter von der aus Dörlinbach stammenden Missionsschwester. Er wurde von Juan Pablo Perisset begleitet, einem Seminaristen der Schönstatt-Patres. Spontanes Handeln und Flexibilität war damals von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrgemeinde gefragt, da der Besuch aus Argentinien früher als erwartet in Dörlinbach eintraf. Die Mitteilung erreichte die Gemeindemitglieder einen Tag vor dem verfrühten Eintreffen des argentinischen Besuchs. In Windeseile musste das Besuchsprogramm umorganisiert und vorbereitet werden. Am Nachmittag des 22. Februars, ein Samstag, trafen der Pater und sein Begleiter ein. Gleich am ersten Abend zelebrierten sie zusammen mit Pfarrer Gerhard Nipp aus Schweighausen den Vorabendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes. Und auch am nächsten Morgen feierten die argentinischen Gäste erneut zusammen mit Pfarrer Nipp den Sonntagsgottesdienst, in dessen Rahmen Pater Hugo über die Arbeit von Schwester Fiatis berichtete. Im Anschluss an die Heilige Messe wurde dies noch einmal mit einem Diavortrag in der Dorfstube der Alten Schule vertieft. Der Andrang war damals so groß, dass zusätzlich Sitzgelegenheiten geschaffen werden mussten. Zum Besuchsprogramm gehörte natürlich ein Besuch der Gedächtniskapelle auf dem Kappelberg sowie ein Treffen mit den Angehörigen von Schwester Fiatis, dem sie per Telefon aus dem fernen Argentinien einige Minuten beiwohnen konnte.
Priester aus Kamerun
Unvergessen sind in der Pfarrgemeinde sicherlich auch die Besuche aus Afrika. Abbé Pierre Zang Embolo aus Kamerun war unter anderem im Dezember 1981 auf Einladung der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) nach Dörlinbach gekommen. Er zelebrierte am zweiten Weihnachtsfeiertag den von der KJG mitgestalteten Festgottesdienst mit Pfarrer Anton Doll in der Sankt-Johannes-Kirche. Erst wenige Tage zuvor promovierte Pierre Zang Embolo in Freiburg, wofür er in Dörlinbach entsprechend beglückwünscht wurde. Der Priester aus Kamerun war seinerzeit längst kein Unbekannter mehr im Ort. Die KJG pflegte seit einigen Jahren Kontakte zu ihm. Abbé Pierre Zang Embolo hatte beispielsweise auch schon im Rahmen des Dekanatsjugendtags am Dreifaltigkeitssonntag 1980 in Dörlinbach zusammen mit Dekanats-Jugendseelsorger Heinz-Josef Fensterer aus Kippenheim den Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche zelebriert. Bei seinen Besuchen war Pierre Zang Embolo immer privat bei einer Familie in Sulz untergebracht. Im März 1982 ging der Priester zu einem Kurzaufenthalt nach Rom. Im Juli 1983 wollte Abbé Pierre Zang Embol ein weiteres Mal an einem Dekanatsjugendtag in Dörlinbach teilnehmen. Dies war ihm jedoch nicht möglich. Dafür gab es im August des gleichen Jahres ein Wiedersehen. Zang Embolo zelebrierte einen Feldgottesdienst im Zeltlager der KJG Dörlinbach an der Schutterquelle. Schon kurz darauf ging er zurück in sein Heimatland Kamerun. Abbé Pierre Zang Embolo war im Jahre 1996 ein letztes Mal zu Besuch in der Region, zu weiteren Begegnungen mit der KJG Dörlinbach kam es jedoch nicht mehr. Der Priester, dem in seinem Heimatland ein Bischofsamt angetragen wurde, verstarb allzu früh im italienischen Mailand im November 1998 an Malaria.
Priester aus dem Osten
In der Blütezeit der KJG Dörlinbach – Ende der 1970er- / Anfang der 1980-Jahre – wurden immer wieder Aktionen angestoßen, die Besuche von Kirchenleuten aus anderen Ländern mit sich brachten. Beispielsweise durch die Unterstützung der Pacific Missionary Avation (PMA), ein Missionsflugdienst im Pazifik, sowie eine Hilfsaktionen für verfolgte Christen im Osten. So kamen unter anderem auch polnische Priester zu einem Feldgottesdienst eines KJG-Zeltlagers auf dem Weismoos im Nachbarort Schweighausen und der Filmreferent der Christlichen Ostmission, Lothar Gassner, war beispielsweise im November 1979 sowie im April 1984 zu Vortragsabenden in der Neuen Schule in Dörlinbach zu Gast.
Abbé Pierre Zang Embolo aus Kamerun war im Jahre 1996 noch einmal zu Gast in der Region. Allerdings nur privat. Zu einer weiteren Begegnung mit der KJG Dörlinbach beziehungsweise der Pfarrgemeinde St. Johannes kam es nicht mehr.
Zeltlager 1982: Die KJG Dörlinbach unterstützte Anfang der 1980er-Jahre die Christliche Ostmission. Im Zuge von Hilfsaktionen kamen so auch Filmreferenten und polnische Priester in die Gemeinde.
Zeltlager 1982: Die KJG Dörlinbach unterstützte Anfang der 1980er-Jahre die Christliche Ostmission. Im Zuge von Hilfsaktionen kamen so auch Filmreferenten und polnische Priester in die Gemeinde.
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