Warten auf den Storch

Wunsch: Eine Storchenfamilie zum Jubiläumsjahr

 

In den 1960er- und 1970er-Jahren nahm der Bestand der Weißstörche (Ciconia ciconia) ab. Durch massive Trockenlegungen und der Bevorzugung von Maisanbau wurde damals der natürliche Lebensraum der Störche massiv zerstört. Durch vielfältige Maßnahmen, die die Lebensräume für die Störche deutlich verbessert haben, wurde die Region wieder interessant für die Adebars, wie die Störche in Märchen und Fabeln bezeichnet werden. Im vorderen Schuttertal ist Meister Adebar mittlerweile sogar wieder heimisch geworden. Bei uns im Ort lässt er sich meist nur zur Futtersuche oder für ein Nachtlager blicken (siehe dazu auch Blog-Beitrag „Weißstörche in Dörlinbach“).

Die Adebars genießen eine Juni-Sommernacht auf dem Kirchendach.

Bislang zumindest. Dass er bei uns auch mal Nachwuchs aufzieht, wünschen sich seit geraumer Zeit einige Bürgerinnen und Bürger. Doch dafür müsste der eine oder andere „Vorbeireisende“ sich zum Bleiben entschließen, ein geeignetes Plätzchen suchen und einen Horst für die Aufzucht bauen. Oder es bedarf der Nachhilfe jener Storchenfreunde, indem eine geeignete Nesthilfe aufgestellt wird, die dann vielleicht von den Adebars angenommen wird. Hierzu gibt es auch schon Überlegungen im Ort. Deren Hoffnung ist, dass sich vielleicht bis zum Jubiläumsjahr 2025 ein Storchenpaar in Dörlinbach niederlässt.

Die Adebars genießen eine Juni-Sommernacht auf dem Kirchendach.
Die Adebars genießen eine Juni-Sommernacht auf dem Kirchendach.

Aber auch so kommen die Dörlinbacherinnen und Dörlinbacher immer mehr in Genuss des wohl bekanntesten Zugvogels, der für viele auch ein Glücksbringer ist. Vor allem in den Sommermonaten sind Weißstörche vermehrt auf den Feldern zu sehen, wenn die Landwirte ihre Ernte einholen oder die Felder neu bestellen. Sie suchen dort unter anderem nach Insekten, Regenwürmen und Mäusen. Oft auch mitten im Ort – auf Wanglers, Dreschers oder Zieglers Matt‘. Ein Anblick zum Genießen ist sicherlich auch, wenn die Störche sich am blauen Sommerhimmel hochschrauben und hoch oben ihre Kreise ziehen. Die Adebars sind wahre Segelflieger.

Rasselbande“ im Ort

Erst dieser Tage konnten solch majestätische Schauspiele Dörlinbachs Bürgerinnen und Bürger am Abendhimmel genießen. Aber nicht nur das. Denn die plötzlich auftauchende „Rasselbande“ bestand offensichtlich aus lauter Jungstörchen. Dementsprechend holprig verlief so mancher Start- und Landeversuch und hin und wieder wurde auch kräftig gezankt um den besten Schlafplatz. Die Störche hatten sich nämlich entschieden, die Nacht in Dörlinbach zu verbringen. Also wurde erst einmal alles in Augenschein genommen. Unter anderem auch s‘ Moritze Hus und insbesondere die Pfarrkirche St. Johannes. Und nicht zu vergessen die ohnehin bei durchreisenden Weißstörchen beliebte G5-Antenne auf dem ehemaligen Fabrikgebäude (heute ein Mehrfamilienwohnhaus) in der Mühlstraße. Es gibt seit ein paar Jahren jedoch ein Storch, der benutzt besagte Antenne immer wieder einmal als Nachtlager. Und just zu dem Zeitpunkt, als die „Rasselbande“ Dörlinbach aufsuchte, war er auch wieder da. Er machte den jungen Störchen sofort unmissverständlich klar, dass die G5-Antenne einzig und allein für ihn bestimmt sei. So wichen die meisten auf die Kirche aus, wo sie sich ihren späteren Schlafplatz unter „Gleichstarken“ aushandelten. Sicherlich auch schon eine erste willkommene Übung für spätere Kämpfe um Horste, die sie in ihrem Leben immer wieder einmal bestreiten müssen. Jene, die übrigens auf der Kirche keinen ruhigen möglichst windgeschützten Platz fanden, verbrachten interessanterweise die Nacht in der Krone eines mächtigen Baumes nahe dem Zieglerhof.

Am nächsten Morgen war letztlich die „Rasselbande“ wieder verschwunden – der sogenannte G5-Storch übrigens auch. Was bleibt?! Sicherlich bei einigen die Sehnsucht, dass vielleicht doch einmal der eine oder andere Storch für länger in Dörlinbach bleibt, eine Partnerin beziehungsweise Partner findet und hier Nachwuchs groß zieht. Mehr zu diesem Thema und der Suche nach einem geeigneten Platz für einen Horst demnächst hier auf unserer Internetplattform 800 Jahre Dörlinbach.

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